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Effektives Personalmanagement: Eine Analyse der Controllingkennzahl “Fluktuationsrate”.
Ein effektives Personalmanagement ist für Unternehmen von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass sie über ein qualifiziertes und engagiertes Team verfügen, das ihre Ziele erreicht. Die Fluktuationsrate, auch als Mitarbeiterfluktuation oder Mitarbeiterverlauf bezeichnet, ist eine wichtige Controllingkennzahl, die Unternehmen dabei unterstützt, ihre Personalstrategie zu bewerten und Verbesserungspotenziale zu identifizieren. In diesem Blogbeitrag werden wir die Fluktuationsrate genauer untersuchen und ihre Bedeutung für das Personalmanagement erläutern.
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Was ist die Fluktuationsrate?
Die Fluktuationsrate ist eine Kennzahl, die angibt, wie viele Mitarbeiter ein Unternehmen in einem bestimmten Zeitraum verlassen haben, im Verhältnis zur durchschnittlichen Mitarbeiterzahl. Sie wird in der Regel in Prozent ausgedrückt und kann auf unterschiedliche Weisen berechnet werden. Eine gängige Formel ist:
Fluktuationsrate = (Anzahl der Mitarbeiter, die das Unternehmen verlassen haben / Durchschnittliche Mitarbeiterzahl) x 100
Die Fluktuationsrate wird oft als jährliche Kennzahl berechnet, kann jedoch auch für kürzere oder längere Zeiträume ermittelt werden, je nach den Anforderungen des Unternehmens.
Welche Fluktuation normal ist, lässt sich pauschal nur schwer sagen, da diese von verschiedenen Faktoren abhängig ist. Verfügbare Zahlen sind oft von Großunternehmen und liegen meistens im Bereich zwischen 5% und 15%.
Warum ist die Fluktuationsrate wichtig?
Die Fluktuationsrate ist ein wichtiger Indikator für die Stabilität und Nachhaltigkeit der Mitarbeiterbasis eines Unternehmens. Eine hohe Fluktuationsrate kann auf Probleme hinweisen, wie zum Beispiel eine hohe Mitarbeiterunzufriedenheit, mangelnde Mitarbeiterbindung, unzureichende Entwicklungsmöglichkeiten oder eine schlechte Unternehmenskultur. Diese Probleme führen zu erhöhten Kosten für das Unternehmen, wie etwa Kosten für die Rekrutierung und Einarbeitung neuer Mitarbeiter, sowie zu einem Verlust an Know-how und Erfahrung. Gerade der Verlust an Know-how ist ein nicht zu unterschätzender Faktor, der häufig erst später in Erscheinung tritt.
Auf der anderen Seite kann eine niedrige Fluktuationsrate auf eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit, gute Mitarbeiterbindung und eine positive Unternehmenskultur hinweisen. Eine stabile Mitarbeiterbasis kann Unternehmen helfen, ihren Geschäftserfolg zu steigern, da erfahrene und qualifizierte Mitarbeiter kontinuierlich zum Unternehmenserfolg beitragen können.
Wie kann die Fluktuationsrate gemessen werden?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Fluktuationsrate zu messen und zu analysieren. Hier sind einige gängige Methoden:
- Gesamtfluktuation: Diese Methode misst die Anzahl der Mitarbeiter, die das Unternehmen verlassen haben, unabhängig von der Dauer ihrer Beschäftigung. Sie kann hilfreich sein, um einen Überblick über die allgemeine Mitarbeiterbewegung im Unternehmen zu erhalten.
- Neueinstellungsfluktuation: Diese Methode misst die Anzahl der Mitarbeiter, die das Unternehmen innerhalb eines bestimmten Zeitraums nach ihrer Einstellung verlassen haben. Sie kann darauf hinweisen, ob es Probleme bei der Einarbeitung oder der Auswahl von Mitarbeitern gibt.
- Abteilungsfluktuation: Diese Methode analysiert die Fluktuation auf Abteilungsebene und kann helfen, Abteilungen zu identifizieren, die mit höherer Fluktuation konfrontiert sind als andere.
- Ursachenanalyse: Neben der reinen Messung der Fluktuationsrate ist es auch wichtig, die Ursachen für die Fluktuation zu analysieren. Hierzu können Mitarbeiterumfragen, Exit-Interviews oder Feedbackgespräche genutzt werden, um Gründe für das Ausscheiden von Mitarbeitern zu identifizieren. Dies ermöglicht es Unternehmen, gezielt Maßnahmen zur Verbesserung der Mitarbeiterbindung und -zufriedenheit zu ergreifen.
- Benchmarking: Um die Fluktuationsrate besser einschätzen zu können, ist es hilfreich, sie mit branchenüblichen Werten zu vergleichen. Durch Benchmarking können Unternehmen herausfinden, wie sie im Vergleich zu anderen Unternehmen in ihrer Branche abschneiden und ob ihre Fluktuationsrate im akzeptablen Bereich liegt.
- Kosten der Fluktuation: Die Kosten einer hohen Fluktuation lassen sich nicht genau berechnen, vielfach hilft aber eine einfache Berechnung der Mitarbeiterkosten. Dabei muss berücksichtigt werden, dass Mitarbeiter bereits innerlich gekündigt haben, bevor sie ihre Kündigung aussprechen. Daher ist ein Zeitraum von zwei bis drei Monaten vor der Kündigung und ebenfalls einen Zeitraum von zwei bis vier Monaten Einarbeitung (abhängig von der Spezialisierung der Tätigkeit) für einen neuen Mitarbeiter zu berechnen.
Wie kann die Fluktuationsrate effektiv gesteuert werden?
Eine effektive Steuerung der Fluktuationsrate erfordert eine ganzheitliche Herangehensweise an das Personalmanagement. Hier sind einige bewährte Methoden, um die Fluktuationsrate zu reduzieren und ein effektives Personalmanagement zu fördern:
- Mitarbeiterbindung stärken: Es ist wichtig, die Mitarbeiterbindung zu fördern, um Mitarbeiter langfristig an das Unternehmen zu binden. Dies kann durch die Schaffung einer positiven Unternehmenskultur, die Anerkennung und Wertschätzung von Mitarbeitern, die Bereitstellung von Entwicklungsmöglichkeiten und die Förderung einer ausgewogenen Work-Life-Balance erreicht werden.
- Einarbeitungsprogramme verbessern: Eine effektive Einarbeitung von neuen Mitarbeitern kann dazu beitragen, dass sie sich schneller in das Unternehmen integrieren und produktiv arbeiten. Ein strukturiertes Einarbeitungsprogramm, das die Einführung in die Unternehmenskultur, die Aufgaben und Verantwortlichkeiten des Mitarbeiters sowie eine klare Kommunikation von Erwartungen umfasst, kann dazu beitragen, die Fluktuation von neuen Mitarbeitern zu reduzieren.
- Karrieremöglichkeiten bieten: Mitarbeiter suchen oft nach Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung. Unternehmen können Karrieremöglichkeiten innerhalb des Unternehmens fördern, indem sie klare Karrierepfade und Entwicklungsmöglichkeiten für ihre Mitarbeiter bereitstellen. Dies kann helfen, Talente im Unternehmen zu halten und ihnen Perspektiven für ihre berufliche Entwicklung zu bieten.
- Feedbackkultur fördern: Eine offene und transparente Feedbackkultur kann dazu beitragen, die Mitarbeiterzufriedenheit zu steigern und die Fluktuation zu reduzieren. Regelmäßiges Feedback, sowohl positiv als auch konstruktiv, ermöglicht es Mitarbeitern, sich weiterzuentwickeln und sich wertgeschätzt zu fühlen.
- Vergütung und Benefits überprüfen: Eine angemessene Vergütung und attraktive Benefits sind wichtige Faktoren, um Mitarbeiter zu halten. Unternehmen sollten ihre Vergütungs- und Benefits-Politik regelmäßig überprüfen und sicherstellen, dass sie wettbewerbsfähig sind, um Mitarbeitermotivation und -bindung zu fördern.
Fazit
Die Fluktuationsrate ist eine wichtige Controllingkennzahl, die Unternehmen dabei unterstützt, ihre Personalstrategie zu bewerten und Verbesserungen vorzunehmen. Eine hohe Fluktuationsrate kann auf verschiedene Probleme hinweisen, wie unzureichende Mitarbeiterbindung, unzureichende Einarbeitung von neuen Mitarbeitern, mangelnde Karrieremöglichkeiten oder fehlende Vergütung und Benefits.
Durch eine sorgfältige Messung und Analyse der Fluktuationsrate können Unternehmen Ursachen für hohe Fluktuation identifizieren und gezielte Maßnahmen ergreifen, um sie zu reduzieren. Dies kann die Schaffung einer positiven Unternehmenskultur, verbesserte Einarbeitungsprogramme, die Förderung von Karrieremöglichkeiten, die Stärkung der Feedbackkultur und die Überprüfung der Vergütungs- und Benefits-Politik umfassen.
Eine effektive Steuerung der Fluktuationsrate trägt nicht nur zur Reduzierung von Personalkosten und zur Verbesserung der Produktivität bei, sondern auch zur Stärkung der Mitarbeiterbindung und -zufriedenheit. Ein motiviertes und zufriedenes Mitarbeiterteam ist entscheidend für den Erfolg eines Unternehmens.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Fluktuationsrate nicht isoliert betrachtet werden sollte, sondern im Zusammenhang mit anderen Kennzahlen und Faktoren. Es ist sinnvoll, Benchmarks zu verwenden, um die Fluktuationsrate mit branchenüblichen Werten zu vergleichen und eine bessere Einschätzung zu erhalten.
Insgesamt ist die Fluktuationsrate eine wichtige Kennzahl im Controlling, die Unternehmen dabei unterstützt, ihre Personalstrategie zu überprüfen und gezielte Maßnahmen zur Verbesserung der Mitarbeiterbindung und -zufriedenheit zu ergreifen. Eine ganzheitliche Herangehensweise an das Personalmanagement, die verschiedene Aspekte wie Mitarbeiterbindung, Einarbeitung, Karrieremöglichkeiten, Feedbackkultur und Vergütung umfasst, kann dazu beitragen, die Fluktuationsrate zu reduzieren und langfristigen Erfolg im Personalmanagement zu gewährleisten.
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