Heute die Liquidität für morgen sichern

Heute die Liquidität für morgen sichern

Wir stellen fest, dass die Banken und Sparkassen bei der Kreditvergabe deutlich vorsichtiger werden. Gleichzeitig trüben sich die konjunkturellen Aussichten für die meisten Firmen deutlich ein.

Daher wird es eine der primären Aufgaben der Unternehmer sein, die Liquidität des Unternehmens zu sichern.

 

Diese Aufgabe war in den letzten Jahren nicht im Vordergrund, deshalb stellen wir nochmals die wichtigsten Schritte als Unterstützung für den Unternehmer ausführlich dar, um alle möglichen Aspekte wieder in den Fokus der Betrachtung zu stellen. 

 

Wir wollen in einfachen Schritten darstellen, welche Maßnahmen erforderlich sind, um das Unternehmen gezielt vorzubereiten.

1. Bestandsaufnahme

Der wesentliche Teil der Bestandsaufnahme ist der Bankenspiegel. Hier werden zunächst alle bestehenden Bankverbindlichkeiten – einschließlich der verfügbaren offenen Linien sowie ihre Absicherung dargestellt.

 

Dadurch hat der Unternehmer einen klaren Überblick über die Verschuldung des Unternehmens und kann die aktuellen Belastungen sehr gut einschätzen.   

2. Bedarfsanalyse

In unserer Praxis stellen wir immer wieder fest, dass Unternehmen „plötzlich“ eine Finanzierungslücke feststellen.

 

Untersucht man die Fälle näher, so ist die Entstehung gar nicht so überraschend. Typische Ursachen können hier sein, dass

  • größere Projektvorfinanzierungen erforderlich waren oder
  • eine Reihe von kleineren Investitionen aus dem laufenden Konto getätigt wurden, die aber in Summe zu hoch waren oder
  • die Finanzierungsdauer in der Vergangenheit zu kurz gewählt wurde, so dass es nun zu Finanzierungsengpässen kommt.

 

Zusätzlich können auch kurzfristige Bedarfe auftreten. Dies können beispielsweise kurzfristige Auftragsvorfinanzierungen, verzögerte Zahlungen von Kunden, Zahlungsausfälle oder auch Verluste sein, die das Unternehmen tragen muss.

 

In einem vernünftigen Maße sollten diese Bedarfe in den Linien mit abgedeckt sein.

 

Bevor man jetzt auf die Banken zugeht, sollte man zunächst prüfen, ob durch interne Maßnahmen die Liquidität verbessert werden kann. Typische Beispiele für Handlungsspielräume sehen wir immer wieder in der Verbesserung des Forderungsmanagements oder der Verkleinerung des Lagers.

 

Zum Finanzierungsbedarf gehört auch die Möglichkeit Skonto zu nutzen. So entspricht das Skonto bei einer Zahlungsfrist von 10 Tagen einem Zinssatz von über 36%. Dazu kommt noch der Effekt, dass der „beste Preis“ in einer Verhandlung sicherlich derjenige erhält, der auch schnell zahlen kann. Daher sollten schnelle Zahlungen an die Lieferanten in der Bedarfsanalyse enthalten sein.

3. Vorbereitung des Bankgesprächs

Die Bank wird zur Kreditentscheidung immer einen aktuellen Überblick über die wirtschaftliche Situation benötigen Dazu braucht sie zahlreiche Unterlagen. Dazu gehört der letzte Jahresabschluss. Sollte dieser zum Zeitpunkt des Bankgesprächs noch nicht vorliegen, so gehört dazu eine qualifizierte BWA und Summen- und Saldenliste. „Qualifiziert“ bedeutet hier vor allem, dass das Jahresergebnis (vor Steuern) nicht mehr wesentlich vom tatsächlichen Jahresergebnis abweicht und alle Buchungen weitgehend enthält, wie z.B. Abschreibungen, Bestandsveränderungen, Inventurwerte etc.

 

Weiterhin sollte eine Jahresplanung vorgelegt werden, die die Erwartungen des Unternehmens widerspiegelt. Sollten größere Investitionen geplant sein, so gehören auch diese Planungen mit entsprechenden fachlichen Erläuterungen zu den vorzubereitenden Unterlagen. Aus diesen Planungen ergibt sich dann auch der Finanzierungsbedarf.

 

Die Banken bewerten diese Unterlagen nach dem Vier-Augen-Prinzip, daher macht es Sinn, dass man sie ihnen vorab zur Verfügung stellt. Denn in diesen Fällen kann der Firmenkundenbetreuer sich vorab in seinem Hause abstimmen.

 

Ein wesentlicher Faktor ist auch die klare Zieldefinition des Gesprächs, die bei einer konkreten Finanzierungsanfrage auch schon klar formuliert sein sollte.

4. Durchführung des Bankgesprächs

Wir empfehlen grundsätzlich, dass mehr als eine Bankverbindung vorhanden sein sollte, damit es nicht zu einer einseitigen Abhängigkeit kommt. Daher sollte auch mit allen Hausbanken das Gespräch gesucht werden.

 

Die Firmenkundenbetreuer kommen häufig gerne in die Unternehmen. Hier bietet sich die Chance das Unternehmen zusätzlich darzustellen.

 

Im Idealfall nimmt der Unternehmensberater an dem Gespräch teil. Führen sollte es aber der Unternehmer, denn an ihn wird letztlich der Kredit vergeben. Daher ist seine Kompetenz wichtig. Der Berater sollte nur dann eingreifen, wenn es eine „Klippe zu umschiffen“ gilt.

 

Idealiter liegen am Ende die Angebote der Hausbanken zur Kreditausweitung auf dem Tisch und können verglichen werden.

Mit der Erstellung des Bankenspiegels tun sich viele Unternehmen schwer. Sollten Sie hier Unterstützung benötigen, so sprechen Sie uns bitte an. Dies gilt natürlich auch für die Vorbereitung der weiteren Unterlagen und die Durchführung der Bankgespräche.

 

 

Haben Sie tiefergehende Fragen ?  

Rufen Sie uns gerne an und wir vereinbaren ein PLUS-Beratung am Telefon oder ein Videotreffen. Solche Erstgespräche führen wir grundsätzlich kostenlos, unverbindlich und selbstverständlich vertraulich.   

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